IR-Zwitschereien - Praxistipps von Patrick Kiss.
Für mich selbst ist twitter ein Kommunikationskanal, der vor allem privat sehr viel Spaß macht und ganz davon abgesehen für Texter geradezu prädestiniert ist: Witzig, pointiert, prägnant - so müssen Tweets sein, die gerne gelesen werden. Dass nun mittlerweile auch IR zwitschert, nun, das finde ich immer noch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Andererseits: Warum nicht? Die Timeline kann sich ja nun jeder zusammenstellen, wie er mag - eben auch mit IR-Fokus.
Was IR-Manager beachten müssen, damit auch IR-Tweets gut ankommen, hat Patrick Kiss in zehn Tipps zusammengestellt. Einleitend sagt er selbst, „dass die Grundsätze erfolgreicher Investor Relations ausnahmslos auf den Dialog via Twitter übertragbar sind.”. Genau so ist es: Kontinuität. Glaubwürdigkeit. Wesentlichkeit. Zielgruppenorientierung. Schnelligkeit. Und noch einige Grundsätze mehr, die auch aus den Leitlinien des DIRK stammen könnten.
Aber lesen Sie selbst: 10 Twitter-Grundsätze für Investor Relations.
Same procedure: “Der beste Geschäftsbericht”.
Jedes Jahr im Oktober blickt die IR-Welt gespannt ins Manager Magazin. Denn dort wird er bekannt gegeben: Deutschlands “bester Geschäftsbericht”. Zwar gab es in diesem Jahr ein wenig „Bäumchen wechsel dich”: ThyssenKrupp und Adidas sind von Platz 1 und 3 auf die Positionen 5 und 10 nach unten gerutscht, während K+S vom letztjährigen 7. Platz auf Platz 1 vorrückte. Dennoch waren unter den besten Zehn sechs, die auch schon im Vorjahr (und den Vorjahren!) ganz vorn dabei waren.
Sprachlich brillierte wie bereits 2009 Gildemeister (98,33 von 100 möglichen Punkten). Was mich ein wenig wundert, denn ich finde Stil und Tonalität der Gildemeister-Texte ... nunja: sehr schlicht. Kurzer Satz auf kurzen Satz. Subjekt-Prädikat-Objekt. Das ist sicherlich gut verständlich - aber auf Dauer doch ein wenig eintönig?! Nun, wer’s mag - und Herr Professor Keller (seines Zeichens Juror des GB-Wettbewerbs) tut es offensichtlich. ;-) Ich hingegen finde, dass auch Lageberichte ruhig ein wenig abwechslungsreicher geschrieben werden können - ohne dass darunter ihre Verständlichkeit leidet.
Dass ich einen meiner Kunden, dessen Geschäftsberichtstexte ich erstmals nicht nur korrigierte, sondern redigierte, in der Kategorie Sprache von 75 auf 90 Punkte “hochhieven” konnte, spricht wohl für diese These! :-)
Das Neueste vom DIRK
Heute erreichte mich der aktuelle DIRK-Newletter vom Oktober 2010 mit spannenden Neuigkeiten:
Zum einen können ab jetzt auch natürliche Personen (also ich, zum Beispiel) Mitglied werden, was uns bislang verwehrt war. Wobei ich als CIRO ohnehin schon Zugang zu vielen Angeboten des DIRK habe - darüber nachdenken werde ich aber dennoch (und vor allem Kosten und Nutzen abwägen).
Zum anderen, und das macht mich ein bisschen traurig: Kay Bommer, seit zehn Jahren Geschäftsführer des DIRK, verlässt den Verband. Um sich neuen Aufgaben zu widmen, wie es so schön heißt. KAY BOMMER! Puh, ich kann mir den DIRK ohne Kay gar nicht vorstellen. Werde ich aber wohl müssen. Viel Glück, Kay, und alles Gute, wohin auch immer es dich verschlägt. :-)
Private Public Award: Lekkerland bei Sprache auf Platz 3!
54 deutsche Familienunternehmen hat Ergo Kommunikation in Sachen Geschäftsbericht bewertet - Lekkerland hat mit seinem Geschäftsbericht 2009 den 5. Platz im Ranking gemacht. Das freut mich, denn im letzten Jahr war es noch Rang 10 gewesen. Und noch mehr freut mich, dass das Kriterium Sprache sogar mit Platz 3 erreichte - denn die Texte stammen (im Agenturauftrag) aus meiner Feder! :-)
Hier können Sie die vollständige Analyse downloaden.
Lekkerland ist damit bereits der zweite “meiner” Geschäftsberichte, die sich in einem Ranking profilieren konnten. Bereits Juli erhielt mein Kunde DEUTZ “Gold” beim renommierten internationalen LACP Vision Award.
Buzzwords: Von wirtschaftlicher Effizienz und fundierter Kompetenz.
Effizient. Effektiv. Kompetent. Und seit einiger Zeit auch: nachhaltig. Seien wir doch mal ehrlich: Das sind Worte, vor denen viele Wirtschaftstexte, auch in Geschäftsberichten, geradezu strotzen. Als könnten sich Unternehmen allein durch ihre Verwendung, wirtschaftlicher und erfahrener und verantwortungsvoller schreiben ...
Und ja, auch ich ertappe mich dabei, wie ich “effizient” oder “nachhaltig” schreibe, denn manchmal trifft es das einfach am besten. Immer häufiger aber vermeide ich diese Wörter ganz bewusst. Denn welcher Leser liest sich schon gerne durch Texte voller Worthülsen und inhaltsleeren Aussagen, die man - in ganz ähnlicher Form - eben schon beim Konkurrenten las? Sie etwa?
Dr. Kerstin Hoffmann hat in ihrem PR-Blog auf sehr spannende und unterhaltsame Weise beschrieben, was typische “Buzzwords” der Wirtschaft sind - und welche sie am meisten hasst. Frei nach dem Motto: Kompetenz ist unsere Kompetenz. Aber dabei immer schön effizient bleiben. ;-)