Wording Manual: Mit konsistenter Unternehmenssprache zu mehr Glaubwürdigkeit.

Ihr Geschäftsbericht ist veröffentlicht – und wie immer wurde es kurz vor Schluss hektisch und stressig. Auch wenn sich dies in einem so komplexen Projekt wie das eines Geschäftsberichts nie ganz verhindern lässt, so gibt es doch Probleme, die mit entsprechender Vorausplanung nicht sein müssen.

Klare sprachliche Regelungen vereinfachen den Prozess

Die Konsistenz und Einheitlichkeit von Schreibweisen ist ein solches Problem - und ein Thema, mit dem sich viele Unternehmen immer noch zu spät auseinander setzen: Wie werden Unternehmens- oder Produktnamen gekoppelt, werden Abkürzungen verwendet und wie werden Fremdwörter kenntlich gemacht? Wie ist die Schreibweise in Fußnoten oder in Tabellen? Gibt es unterschiedliche Schreibweisen in Imageteil, Lagebericht und Anhang? Das sind nur einige, wenige Aspekte, die es zu klären gilt – von entsprechenden Vorgaben für fremdsprachliche Versionen des Geschäftsberichts ganz abgesehen!

Falls Sie zu den (immer noch eher seltenen) Unternehmen gehören, die klare Corporate-Wording-Regelung haben: herzlichen Glückwunsch! In vielen Firmen stellen sich diese Fragen aber jedes Jahr auf’s Neue – meist im Endkorrektorat – und müssen dann kurzfristig geklärt werden. Dabei könnte es viel einfacher sein: Während der ruhigeren Sommermonate ist Zeit, um Ihren letzten Geschäftsbericht zu analysieren und ein entsprechendes „Wording Manual“ zu erstellen. Damit erleichtern Sie nicht nur Lektoren und Korrektoren ihre Arbeit, sondern helfen bereits den Fachabteilungen oder Ihrem Texter beim Schreiben. Und reduzieren zugleich das Fehlerpotenzial deutlich.

Corporate Wording: Konsistenz schafft Vertrauen

Von diesen ganz praktischen Vorteilen ganz abgesehen: Eine einheitliche, konsistente Unternehmenssprache sorgt auch für mehr Glaubwürdigkeit und Vertrauen beim Leser. Überspitzt formuliert: Durchgängig falsch (zum Beispiel die beliebte “Nicht-Koppelung” des Unternehmensnamens) ist besser als ein nicht konsequent durchgehaltenes “Richtig”. Logisch, dass Schreibweisen in Ihren Finanzberichten deshalb auch in Einklang mit denen in anderen Unternehmenspublikationen stehen müssen.

Wording Manual: die wichtigsten Punkte

- Schreibweise von Unternehmens- oder Produktnamen in Verbindung mit anderen Wörtern: Der Duden sieht hier eine Bindestrich-Koppelung vor, viele Unternehmen bevorzugen allerdings eine Schreibweise ohne Bindestrich.

- Abkürzungen: zum Beispiel oder z. B.? Millionen oder Mio.? Hier gibt es kein richtig oder falsch – wichtig ist aber die Durchgängigkeit der Schreibweisen.

- Symbole: Werden Symbole – wie € oder $ - verwendet? Und wenn ja, wo: nur in Grafiken und Tabellen und im Anhang - oder auch im Fließtext?

- Fremdwörter: Werden sie durch Kursivschreibung oder eine andere Schrifttype gekennzeichnet – oder einfach nur groß geschrieben?

- Fußnoten: Sollen Fußnoten immer mit Großbuchstaben beginnen und mit einem Punkt enden – oder dudenkonform nur dann, wenn es sich um einen ganzen Satz handelt.

- Anzahl der Nach-Komma-Stellen im Text, in Grafiken oder Tabellen (hier können Unterschiede durchaus sinnvoll sein).

- Abstände bei Abkürzungen: mit oder ohne Leerzeichen? Dudenkonform ist ein kleinerer Zwischenschritt als Festabstand.

- Genitivendungen: „-es“ oder „-s“? Beides ist richtig. Wichtig ist auch hier Durchgängigkeit.

- bevorzugte Unternehmensschreibweisen, wenn der Duden ein Wahlrecht lässt (z. B. “so dass” oder “sodass”, “sogenannt” oder “so genannt”)

 

Wenn Sie Ihren Geschäftsbericht zusätzlich in einer oder mehreren Fremdsprachen veröffentlichen: Denken Sie daran, auch für diese Versionen ein entsprechendes Manual zu entwickeln!

Weiterführende Links zum Thema Corporate Wording und Corporate Language:

Powerwirkstoff Corporate Language

Corporate Wording: So spricht Ihr Unternehmen

Corporate Wording: Mehr Effizienz in der Marketing-Kommunikation

 

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