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Same procedure: “Der beste Geschäftsbericht”.

Jedes Jahr im Oktober blickt die IR-Welt gespannt ins Manager Magazin. Denn dort wird er bekannt gegeben: Deutschlands “bester Geschäftsbericht”. Zwar gab es in diesem Jahr ein wenig „Bäumchen wechsel dich”: ThyssenKrupp und Adidas sind von Platz 1 und 3 auf die Positionen 5 und 10 nach unten gerutscht, während K+S vom letztjährigen 7. Platz auf Platz 1 vorrückte. Dennoch waren unter den besten Zehn sechs, die auch schon im Vorjahr (und den Vorjahren!) ganz vorn dabei waren.

Sprachlich brillierte wie bereits 2009 Gildemeister (98,33 von 100 möglichen Punkten). Was mich ein wenig wundert, denn ich finde Stil und Tonalität der Gildemeister-Texte ... nunja: sehr schlicht. Kurzer Satz auf kurzen Satz. Subjekt-Prädikat-Objekt. Das ist sicherlich gut verständlich - aber auf Dauer doch ein wenig eintönig?! Nun, wer’s mag - und Herr Professor Keller (seines Zeichens Juror des GB-Wettbewerbs) tut es offensichtlich. ;-) Ich hingegen finde, dass auch Lageberichte ruhig ein wenig abwechslungsreicher geschrieben werden können - ohne dass darunter ihre Verständlichkeit leidet.

Dass ich einen meiner Kunden, dessen Geschäftsberichtstexte ich erstmals nicht nur korrigierte, sondern redigierte, in der Kategorie Sprache von 75 auf 90 Punkte “hochhieven” konnte, spricht wohl für diese These! :-)